kommt mitte Dez
Dogg Food von Tha Dogg Pound, dem Duo bestehend aus Daz Dillinger und Kurupt, erschien am 31. Oktober 1995 über Death Row Records in Zusammenarbeit mit Interscope und Priority Records. Auf schwarzem Vinyl. Das Album gilt als einer der zentralen Meilensteine des West-Coast-Hip-Hop und ein Schlüsselmoment der legendären Death-Row-Ära. Musikalisch ist es tief im G-Funk verwurzelt – mit schweren, rollenden Basslines, funkigen Synthesizern, melodiösen Keyboardläufen und einem zugleich lässigen wie bedrohlichen Groove. Produziert wurde das Album hauptsächlich von Daz Dillinger selbst, der hier erstmals seine Rolle als eigenständiger Produzent unter Beweis stellte, ergänzt durch Beiträge von DJ Pooh und anderen Studiomusikern.
Das Album erreichte unmittelbar nach Veröffentlichung Platz 1 der US-Billboard-Charts und verkaufte sich in der ersten Woche über 278.000 Mal, später wurde es zweifach Platin zertifiziert. Es enthält Gastauftritte von Snoop Dogg, Nate Dogg, Michel’le, The Lady of Rage, Tray Deee und weiteren Mitgliedern des Death-Row-Camps. Die wichtigsten Singles waren „Let’s Play House“, „Respect“ und „New York, New York“ – letzterer Song wurde später besonders bekannt durch das zugehörige Musikvideo, das eine provokante Darstellung New Yorks enthielt und damit Spannungen zwischen der West- und East-Coast-Szene widerspiegelte.
Textlich bewegt sich Dogg Food zwischen typischen Gangsta-Rap-Themen der 90er Jahre – Straßenleben, Loyalität, Ruhm, Macht, Gewalt und Überleben im urbanen Umfeld – und Momenten von Stolz, Humor und musikalischer Virtuosität. Der Ton ist dabei weniger aggressiv als bei vielen Zeitgenossen, stattdessen wirkt das Album wie eine elegante, selbstbewusste Manifestation des West-Coast-Lebensgefühls. Trotz seines Erfolgs war die Veröffentlichung zunächst umstritten: wegen der als explizit und „anstößig“ empfundenen Texte wurde der Release mehrfach verschoben und sorgte für öffentliche Debatten.
Im Rückblick gilt Dogg Food als einer der letzten großen Death-Row-Klassiker, bevor das Label durch interne Konflikte und den Tod von 2Pac ins Chaos geriet. Der Sound und die Produktion prägten den späten G-Funk-Stil entscheidend und beeinflussten zahlreiche nachfolgende Künstler. Mit seinem Zusammenspiel aus funkgetränkten Beats, markanten Flows und West-Coast-Attitüde wurde das Album zu einem zeitlosen Eckpfeiler des 90er-Hip-Hop, der sowohl musikalisch als auch kulturell bis heute nachwirkt.

